The same procedure…
Jun 24th, 2007 | By mcmatten | Category: Artikel, Kultur, MusikAm vergangenen Donnerstag- und Freitagabend war es ein Mal mehr soweit. „The same procedure as every year“ – nur, dass dieses Mal gut 1200 ungläubige Gesichter zurückgelassen wurden. Der Zusammenhang zwischen „ABBA„, „SOS„, „SMS“ oder „An Ina“ schien einfach zu fern. Palindrome sind nicht Alfelds Ding.. so scheint es.
Big Band Konzert, das ist, wenn der Schulleiter einen eigenen Programmpunkt bekommt – und wenn Tradition groß geschrieben wird (ja, es ist ohnehin ein Nomen – der Autor hat Abitur!). Tradition zum einen, weil „Peter Gunn“ einfach dazugehört. Ja, es gehört so fest dazu, dass man es vom Programmzettel entfernen kann. Zum Anderen, weil es einfach immer noch Big Band Konzert heißt – auch wenn es mittlerweile wirklich zur Schulmusik mutiert ist.
So begann nach der jährlich gleichen Rede des Oberstudienrats persönlich der Chor II und damit die älteren Chormitglieder mit „Doo Wah Diddy“ und „Good Morning Starshine„, bevor die Big Band mit „Casino Kid“ und „Taste Like Chicken“ punkten durfte.
Dann kam es zur ersten Überraschung: Die Posaunen konnten sich gegen die Saxophonmafia durchsetzen und begeisterten mit dem Yankee Festival, bevor die Bläserklasse 6M mit der „Ode an die Freude„, „Migificant Seven“ und einer netten Ankündigung der kleinen Einlage für Stimmung sorgte.
Nach dem Chor I mit „Spicks and Specks“ und „Die Made„, zeigte der Chor der Jahrgänge 12 und 13, was sie von der englischen Außenpolitik halten – und den Mitbringseln von der Insel! Bei „Rinderwahn“ wurde nicht nur die englische Flagge gehisst, sondern auch das Inselphänomen Nummer 1 (noch vor dem gnadenlosen letzten Wembley-Tor von Diddi Hamann) besungen.
Mit „Klonen“ und „San Francisco“ verabschiedete sich der Chor I schon einmal in die Pause und lies das Musikprofil 12M mit „Caribic Boom“ Farbenfreude auf die Bühne bringen. Dies griff die Big Band nur zu gerne auf und schickte die Zuhörer mit „American Patrol“ und „Fiesta Latina“ in die Pause.
„I feel good“ war nach der erfrischenden Pause – die Aula war ein Mal mehr kräftig eingeheizt – der passende Song und wurde durch den wohl coolsten Song der BigBand „Smooth“ ergänzt, bevor der HeartChor – ein echter Männerchor – zeigte, dass auch Männer singen können. Nebenbei: Bei Smooth konnte man in den Reihen den ein oder anderen Ehemaligen erkennen, der seine Stimme noch auswendig spielen konnte. Dies zeigten zumindest die Gesichtszüge – ein herrliches Bild!
Weiter im Text: Die Bläserklasse 7M war an der Reihe und umhüllte den Tränenproduzenten „My Heart Will Go On“ mit „Fandarole“ und „Laredo„. Auch hier lohnte sich der Blick weg von der Bühne – hin zu den Zuschauern.
Klassischerweise – Tradition eben – werden beim Big Band Konzert die Abiturienten verabschiedet. „So ein Mann“ und „Sentimental Journey“ forderten von
Annika Bartens, Christina Bruns, Lara Cieply, Ronja Heinemann, Maike Jogwich, Anna Noltenhans, Corinna Schramm, Henning Däwes und Manuel Neumann ebenso darstellerisches, wie auch musikalisches Können ab. Aber das hatten viele von ihnen ja bereits bei Anatevka gezeigt. (Nebenbei, lieber Abi-Jahrgang 2002: Die fingen an mitzumachen, als wir im Begriff waren, das Schiff zu verlassen. Wir sind alt!).
Am Ende angekommen, sollte nur noch ABBA folgen – jedoch nicht ohne eine zeitgerechte Ankündigung. Unserer Zeit gerecht! Vielleicht lag es daran, dass es bei „ABBA„, „SOS„, „SMS, „An Ina“ trotz des Hinweises „
Doch die 600 verdutzten und alleingelassenen Gesichter ließen sich nicht Lumpen und feierten den Chor und die BigBand bei ihren ABBA-Medleys gnadenlos weiter und forderten sogar noch eine Zugabe. „Mambo No. 5“ (Longs Lied!).
Übrigens, eine Anekdote zum Schluss: Frau Immer wurde auch bei diesem Konzert nicht müde mitzuteilen, dass sie den Chor sogar unter Einsatz ihres Lebens leitet. Oder wie ist es zu verstehen, dass die Tische, die ihr den Laufsteg bildeten, nicht richtig befestigt wurden und sie in ihrer äußerst grazilen Art und Weise geschmeidig über zwei Wackeltische tänzeln musste, wie es auch einer Magdalena Brzeska gut zu Gesicht gestanden hätte.