Open Flair 2009 – Cornflakes, Cola, Camera – Teil 1

Aug 11th, 2009 | By | Category: Artikel, Musik

Cornflakes, Cola, Camera,… – die Checkliste besteht seit Jahren nur aus dem Nötigsten (es ist immerhin ein Festival, auf das man fährt) und zum Großteil aus technischen Dingen, die nur von Kugelschreiber und Boxershorts durchkreuzt werden. In diesem Jahr sollte für uns das das vierte, für die siebenbergenews.de insgesamt das fünfte Band an den Arm kommen. Das Open Flair selbst hingegen rauschte am vergangenen Wochenende in die 25. Runde und feierte sich selbst mit Peter Fox, In Extremo, Maximo Park und den wahnsinnigen Deichkind selbst, ohne dabei alte Helden wie Dog Eat Dog und Zebrahead zu vergessen, während mit Friska Filjor (zumindest für mich) neue Helden emporkrochen!

Im Jubiläumsjahr hat der Arbeitskreis Open Flair einfach mal einen vierten Tag hinzuerfunden und eine neue Seebühne aufgebaut. Einige Frühankömmlinge, wir wollten auch dazu gehören, konnten sich so bereits am Donnerstagabend bei bestem Wetter, genialstem Vollmond und allerfeinster Laune One Fine Day als Opener, die großartigen Emil Bulls zum Druckaufbau, Itchy Poopzkid als Highlight und Jennifer Rostock zum Abgewöhnen genießen und sich für drei heftige Festivaltage warmtanzen.
Während sich einige vor dem Warmtanzen noch warmschwammen, wärmten sich wiederum andere von außen (mit der Sonne) und innen (flüssig), bevor One Fine Day wirklich großartig, aber leider durch die Menschenmassen ziemlich gedämpft den Startschuss gaben. Emil Bulls konnte danach zwar noch einmal Speed aufnehmen, Itchy Poopzkid kam allerdings nicht so in Fahrt, wie sie es im letzten Jahr auf der großen Bühne noch taten — und auch Jennifer Rostock stakste recht hilflos über das Busdach. Das sah letztes Jahr noch cooler aus. Am coolsten war an diesem Abend im Übrigen der Vollmond, der über der grell beleuchteten Dachbühne aufstieg und ein ganz eigenes Flair auf dem Open Flair versprühte. Das hätte ich jetzt gerne jedes Jahr.

Freitagmorgenmittag fiel das aufstehen schon gar nicht mehr so leicht, dabei ging es doch eigentlich erst in den ersten offiziellen Tag nach einem leichten warmup. Also keine Ausrede und hin zu Nullbock aus Salzgitter, die, ähm.. nunja, nicht mit höchster musikalischer Qualität auftrumpfen konnten. Interessanter wurde es da bei Eat the Gun und der ersten Überraschung des noch jungen Festivals: Baddies! Schweinegeiler „Punkrock mit Chorsgesang“ und wir blasen da gerne in das gleiche Horn, wie die Kollegen auf der königlichen Insel. Geile Scheiße! Von denen hören wir hoffentlich noch mehr. Von den folgenden Trashmonkeys werden wir dies auf jeden Fall, von den Killians, die danach die Freibühne bestiegen, tun wir es bereits. Thees Uhlmann sagt… und Thees hat immer Recht. Kilians sind Lieblingsband! Und so welche, wie die Kilians, dürfen auch ruhig als Vorband bei Coldplay spielen. Ganz sicher!

Jetzt (nicht jetzt beim Schreiben und Lesen dieses Frontreports, aber zu dem Zeitpunkt des Erlebens) war es bereits fast 18 Uhr abends. Und während ich an normalen Freitagen um diese Zeit im Feierabend angekommen wäre, kam nun auch der erste Hochpunkt auf dem Papier! Also, ein richtiger Hochpunkt! The Subways stürmten um 18 Uhr die große HR3 Bühne und als ob es nicht reicht, dass ich eh auf Bassistinnen stehe und Charlotte Cooper unglaublich niedlich ist, war bei Rock&Roll Queen auf deutsch das letzte Eis gebrochen!

Daran brauchte Friska Viljor aus Schweden, die ich sicherlich mein Leben lang nie richtig aussprechen werde, nur anknüpfen. Neben der International Noise Conspirancy der kleinere schwedische Export für das Flair, legten die Jungs mit Mandoline und Bläsern eine wirkliche Überraschung auf?s Parkett und in der virtuellen Musikpistole war das die nächste Kerbe und mit Sicherheit nicht die letzte für dieses Wochenende!

Doch Freude musste nun ein Mal aussetzen, Überraschung hingegen nicht.
Vielleicht war die Erwartung zu groß, aber Taking Back Sunday unheimlich lahm. Für eine 20Uhr Festival-Performance und mit den Lorbeeren der „Superstars der Emo Szene“ geschmückt, hätte ich mir live wirklich mehr versprochen. Aber da brach das Zuschauerlager auch in zwei Brocken — meiner war nun eben der nicht so begeisterte. Parallel ging es den Jungs und Mädels an der Seebühne wohl ähnlich, die mit der Performance und der eher mutig experimentellen Musik von Abwärts nicht ganz einverstanden waren.

Sichtlich irritiert war es so bei Art Brut trotz großem Namen auch erst verdammt leer im Graben — was aber vielleicht auch mit der Ruhe vor dem In Extremo Sturm zu erklären war, die wirklich seinesgleichen sucht. Da möchte man andächtig auf die Knie fallen, wenn es Rosenblätter regnet, kurz bevor man im Feuer badet und den verrückten Jungs beim Ausflippen zuschaut!

Für mich war dies jedoch nur ein kurzes Vergnügen, da der 15 Minuten Marsch zur Seebühne in 12 Minuten zurückgelegt werden musste, fingen doch die 5 Bugs sicherlich pünktlich an. Schade, dass Itchy Poopzkid und Jennifer Rostock nicht mehr da waren, um sich anzuschauen, dass man auf dem kleinen Dach auch ohne viel Platz eine geile Performance hinlegen konnte. Und enorm, wie viele Menschen die Texte der Berliner mitsingen konnten. Meine Mission, die Zerstörung der Stimme, hat zwar nicht ganz funktioniert, Genug Luft für die Mediengruppe Telekommander blieb trotzdem nicht mehr…

– Fortsetzung folgt –

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