Goodbye Fucker (mit Haubitze)
Jan 1st, 2008 | By mcmatten | Category: Artikel, MusikDie Fuckers werden von uns gehen. Nicht weit weg, nicht ganz weg, aber 20/20 Vision ist schon bald Geschichte. Wir waren beim drittletzten Auftritt in Moringen dabei, um uns ein Bild davon zu machen, wie zerstritten die Band wirklich ist. Doch die größte Frage an diesem Abend: Wie voll ist denn so eine Haubitze?
Gerade in Moringen angekommen, war eins klar. Nein, nicht, dass hier alles mehr Wohnzimmer, als Konzertsaal ist. Der Pegel ist klar. Bananenweizen geht auch mit Pils und mischt sich am Besten im Backstagebereich. Also.. wie ein Pool, bloß ohne Schwimmen, dafür mit Bier und Banane.
Dieses Szenario bringt uns auch gleich wieder zur Eingangsfrage: Wie voll ist eigentlich so eine Haubitze, wenn man sie Sprichwörtlich durch die Stimmbänder quetscht. Nun, eine Haubitze ist ein Artilerie-Geschütz. Das passt ja – gefeuert soll den Abend ja noch werden. Töne, vor allem laut. Mit Tempo – wie aus Maschinengewehren. Und durchschlagskräftig.
Desweiteren sollen Haubitzen angeblich ursprünglich alles Vorderlader gewesen sein. So langsam wird ein Schuh draus.
Das letzte Indiz ist nicht ganz so lecker. Aber wenn man bedenkt, dass es aus der Haubitze im Hohen Bogen herauskommt (man sagt Bogenschuss), dann.. ok, kommen wir zum musikalischen Teil des Abends!
Mit Pade Maze gab ein Trio den Auftakt, das musikalisch zumindest für mich nicht greifbar war. Durchaus coole Melodien auf Gitarre und Stimmband, während Bass und Schlagzeug hinten anstehen mussten. Ohne den Jungs zu nahe treten zu wollen, aber hier war es wohl die fehlende Bühnenerfahrung, die so manche Situation eher in Richtung Schmunzler, als Kopfnicker drückte.
Alive At Last hingegen preschten ganz anders nach vorne. Mit einer ordentlichen Portion Scheißegal im Blut, rockten sie wie eine Woche zuvor auf dem Derby – nur war das Mikro im Moringer Nest zum Glück näher an Seb, als in der Werkshalle. Es schien, als wäre wieder die Show der Anlass gewesen, als das musikalische Material. Nun, vor kleinem Publikum ist dies durchaus zu verzeihen und ohne Frage, die Songs sind cool, die Jungs können ansich spielen und jeder kam auf seine Kosten – vor großem Publikum muss allerdings noch der ein oder andere Ton mehr getroffen werden. Nichtsdestotrotz – Rock’n’Roll!
Lustig nur, dass es bei 20/20 Vision ähnlich weiterging. Da wurden Gitarrenkabel gezogen, 43er auch ohne Milch probiert (manchmal ist die Antwort halt doch nicht 42) und in merkwürdigen Umfragen der Moringengehalt des Publikums ermittelt. Wenn man sieht, wie die Jungs auf der Bühne miteinander umgehen, dann kann man über angebliche Uneinigkeiten in der Band nur müde, nein vielmehr lauthals, lachen. Einzig Tommek hat es Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters wohl nicht ganz so einfach in der Band… ^^
In wenigen Wochen wird das letzte Konzert der Band stattfinden – hier, bei uns, zu Hause in Alfeld. Es darf nicht nur als Empfehlung, sondern als Befehl angesehen werden: Hin da!