500 Fans feiern ihre Monsters

Mrz 19th, 2007 | By | Category: Artikel, Kultur, Musik

Das große Wiedersehen mit den Monsters of Liedermaching nach der Winterpause hatten wir ja schon vor gut zwei Wochen in Göttingen.
Natürlich haben wir es uns trotzdem nicht nehmen lassen, letzten Freitag nach Hannover zu fahren, um auch beim eigentlichen Tourauftakt im Faust dabei zu sein.

Und schon als wir das Faust endlich wiedergefunden und erfolgreich den Weg ins Innere absolviert hatten, wussten wir, dass es sich gelohnt hat.
Denn wie schon die riesen Schlange vor der Tür vermuten ließ, war drinnen einiges los und es sollte noch mehr werden. Wie Rüdi später freudestrahlend berichten konnte, waren es insgesamt rund 500 Fans und damit fast neuer Besucherrekord. Und so war die Grundlage für ein Megaevent quasi schon geliefert.

Als es dann irgendwann alle an der Kasse vorbei geschafft haben und auch der letzte noch irgendwo einen Stehplatz gefunden hat – die sechs Reihen Bierzeltbänke reichen nicht ganz für alle – entern die Monsters endlich die Bühne und Fred stimmt zur Begrüßung gleich Zu meiner Band an, bevor dann ein Highlight auf das nächste folgen soll.

Für den ersten Lacher sorgt Burger bei Biene Bertha mit seiner kaputten Metalbiene, die als Thokiohotelfan entlarvt wird, was zum sofortigen Rausschmiss führt. Bertha ist gleichzeitig der Auslöser für einen Trend, der sich von Konzert zu Konzert weiter zu entwickeln scheint. So werden wieder fleißig die Zeilenenden nach gesungen, allerdings nicht nur bei der Biene, sondern auch bei zahlreichen folgenden Songs, wobei es egal ist, ob das jeweilige Monster das gerade gut findet, oder nicht. In Sachen Choreographie haben die Jungs einiges ausgearbeitet, so gibt es wieder den schwulen Monster-Zwiebelmett-Chor und die dürstenden Pflanzen in Frau Merkels Garten bringen Burger beim Wellensittich sogar kurzzeitig aus dem Konzept. Bei Walgesänge dürfen dann alle gemeinsam mit Totte in die Tiefen des Faust-Ozeans abtauchen, in dem sich plötzlich unzählige Wale tümmeln.
Und Fred verschafft sich noch ein paar Feinde mehr indem er den Hass der 96-Fans auf sich zieht – gebracht hat es dann wohl doch keinem etwas

Für die Uraufführung des Abends sorgt diesmal Burger. Mit Hartz IV sorgt er für einen Ohrwurm, den ich bis jetzt immer noch nicht wieder los bin. In der Pause gibt es dann endlich das neue Songbook, diesmal sogar mit Noten, die es wesentlich größer, als das letzte machen. Als die Schlange am Merchstand größtenteils abgearbeitet ist, kann es auch auf der Bühne weiter gehen. Frische Mische begeistern wieder mit Blasenschwäche und die Mitsingchöre widmen sich diesmal nicht Rüdis neuen Frisur – deren Ursache im Übrigen nur darin liegt, dass er mal wissen wollte, wo da eigentlich noch was wächst – sondern rutschen wieder an die richtige Stelle, nämlich zum Blues, verschaffen Gänsehautfeeling und scheinen irgendwann unendlich.

Je später es wird, desto ausgelassener wird die Stimmung. Die Jungs haben sichtlich Spaß daran, endlich wieder auf der Bühne zu sitzen und dann gleich so viele Fans um sich zu haben. Und auch das Publikum hat Spaß und feiert seine Monsters. Auf der Bühne ist diesmal auch wieder genug Platz, für Banner, Lampe, Kühlschrank und Zwerge. So können die fünf Zwerge um Zwergenkönig Totte sich direkt am Bühnenrand aufstellen und ihre Choreographie zeigen. Die eingebrachte Brötchen-Parts sind sicher nicht nur zur Freude gewisser anwesender Bäcker-Söhne. Bei Schönheitschirurgie darf dann auch das Publikum seine, im letzten Jahr einstudierte, Choreographie zeigen und das Aufstehen und Hinsetzen klappt inzwischen sogar einigermaßen. Zum Schluss sitzt jedoch keiner mehr, überall wird getanzt und Totte bekommt auf der Bühne sogar Gesellschaft zum Pogen. Und auf die Bühne springen nicht nur Fans, sondern fliegen auch Frösche – und sie weinen auch nicht, wenn man sie mit aller Kraft auf die Boxen drückt, bis sie als Plattfrösche daran kleben bleiben.

Am Ende gipfelt der großartige Abend dann in einer riesen Party mit Wunderkerzen und Fans, die ihre Band gar nicht mehr von der Bühne lassen wollen. Der Zugabenteil dehnt sich dementsprechend aus und erst als Totte, trotz der großen Besucherzahl, noch Algerien komplett unplugged gespielt hat und alle mindestens ein Poster ergattert haben, ist wirklich Schluss. Dann muss auch schon Platz für die anschließende Reggaeparty gemacht werden, der die letzten Fans nur standhalten, damit sie sich ihre Poster signieren lassen können.

Trotz des unsanften Stimmungswechsels und des darauf aufbauenden abrupten Abbruchs ein unvergesslicher Abend, der Lust auf mehr macht.
Jetzt dürfen wir also gespannt sein, was uns am 18. Mai in Pattensen erwartet, denn dort gibt es hoffentlich ein weiteres Wiedersehen.

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