Teichrock 2009 – tanze Tango!

Jul 6th, 2009 | By | Category: Artikel, Musik

Angst vor dem Regen der letzten Jahre, die Trägheit der letzten Tage noch nicht ganz aus den Gliedern geschüttelt, haben wir in diesem Teichrock-Jahr eine Vorhut an´s Bad Salzdethfurther Gewässer geschickt, um die großartigen Blakvise, denen ihr guter Ruf quasi in Lichtgeschwindigkeit vorauseilt, zu beobachten. Wie es immer so ist: hinterher ist man immer schlauer. Nicht nur, dass Blakvise wirklich zu begeistern wussten, es blieb sogar trocken!Den Auftakt für uns machte die Show von „Die Rakete“, die irgendwo zwischen Toys`R`Us und Deichkind anzusiedeln sind und mit Delphinflosse dem deutschen Sprechgesang huldigten. Das coolste an solchen Bands ist nicht nur die gesunde Portion durchgeknallter Wahnsinn, sondern die Tatsache, dass man soetwas einfach verdammt selten sieht. Das Publikum wusste dies vor der im Vergleich zum Vorjahr enorm gewachsenen Bühne definitiv zu würdigen. Das Publikum war übrigens parallel zur Bühne und zur gesteigerten Qualität der angereisten Bands angewachsen – da haben die Orgas auf das absolut richtige Pferd gesetzt. Einfach mal klotzen und nicht kleckern!

Das dachten sich scheinbar auch die folgenden Mr. Irish Bastard, die sich mit ihren nicht alltäglichen Klängen – darunter Flöte und Akkordeon – feiern ließen und das größte Problem augenscheinlich mit dem Öffnen einer Weinflasche hatten. Der Rest klappte sprichwörtlichen spielend leicht. Etwas, was man den nun folgenden Italienern von Your Hero leider nicht bescheinigen kann. Nach dem Soundcheck war die Vorfreude (nicht nur bei mir) derart groß, dass man beim folgenden Auftritt der Südländer eigentlich nur enttäuscht sein konnte. Wenn nur die Zugabe knallt und der Rest der Songs eher flach und unspektakulär ist, dann dürfte sich diese Reaktion von selbst erklären. Fraglich ist nur, warum so eine Band dann zum Ring durfte…

Highlight, darum mache ich keinen Hehl, waren für uns ohnehin die nun folgenden Eternal Tango. Sorry, aber so, wie sich diese Jungs den Arsch abspielen, quer durch unsere Republik reisen (ihre Heimat ist ja nun auch nicht so groß) und Spaß auf der Bühne versprühen – zum Niederknien. Geil auch: Ein völlig besoffener Typ – sie tauften ihn Marius – krakelte vor der Bühne herum. Und was mache ich, wenn ich Nervensägen nicht in den Griff kriege? Ich hole sie mit ins Boot, widme ihnen Songs, lasse sie tanzen oder hole sie sogar zum Mitsingen auf die Bühne. Auch wenn dann „Fleischsalat“ ins Mikro gebrüllt wird und die Band vor Lachen zusammenbricht – so rettet man nicht nur Auftritte, so dominiert man sein Publikum. Und auch, wenn sie kaum alte Songs gespielt haben, nein, wahrscheinlich weil sie schon einen Einblick in das neue Album gegeben haben, muss man sie lieben!

Den Abschluss sollte das offizielle Highlight, die Trahsmonkeys aus Bremen und England machen, die mit einer Mischung aus den Hives, Strokes und einer leichten Prise Mando Diao eine Bühnenshow abfeuerten, die sofort erkennen ließ, dass diese Jungs auch schon auf weitaus größeren Bühnen gerockt haben. Mit Überzeugung, Härte, Wucht und Energie machten sie klar, warum sie der Headliner waren. Auch wenn sie musikalisch für mich Eternal Tango nicht vom Tron stoßen konnten – auf das Wiedersehen auf dem Open Flair Festival freue ich mich dennoch!

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