Ring ring…
Apr 22nd, 2005 | By | Category: AllgemeinDie nächste Kolumne dreht sich um das Thema „Handy“, welches in den letzten Jahren unzweifelhaft einen großen Wandel und Hype erlebt hat.
Handy – Segen oder Fluch unserer Zeit?
Es ist wahrscheinlich die Errungenschaft, die das Ende des letzten Jahrzehnts geprägt hat. Es gibt sie in allen Variationen und Farbkombinationen, zum Telefonieren, SMS und MMS schreiben, Fotografieren, eMails abrufen, Internet surfen oder Musik hören. Die Möglichkeiten eines Handys werden immer größer und wer ein PDA (Personal Data Assistent / Pocket PC bzw. Smartphone) sein Eigen nennt, hat durch Windows 2003 Mobile PC ähnliche Verhältnisse.
Das Handy ist auch wahrscheinlich das einzige, was Männer miteinander vergleichen und sie stolz darauf sind, dass kleinere Gerät zu haben.
Ob es ein Fluch oder ein Segen ist, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden.
Es ist sicherlich unumstritten dass ein Handy im Notfall sprichwörtlich Gold wert sein kann.
Die Zeiten, in denen jemand seine Freundin zu Hause anruft, da er vergessen hat, ob sie nun lieber „Fein und Cremig“ oder „Amaretto Cappuccino“ trinkt, nur um zu zeigen, dass er ein Handy besitzt, sind vorbei. Spätestens wenn man einen Blick in die Grundschulen unserer Republik wirft, sollte einem klar werden, welchen Stellenwert das Handy heutzutage hat.
Die Vorteile und Nachteile des Gerätes überschneiden in fast allen belangen. Man ist immer und überall erreichbar, flexibel und kann Termine schnell absagen oder den Tagesplan abklären und zugleich im planmäßigen Tagesablauf nicht aus der Bahn geraten. Natürlich kann man es auch abschalten um ungestört zu sein, doch wer tut dies ohne ein schlechtes Gewissen der Menschheit gegenüber zu bekommen? Wahrscheinlich die Wenigsten. Zum guten Ton eines Geschäftsgespräches gehört es dennoch bis zum heutigen Tage, das Handy auszuschalten.
Es werden täglich Millionen von SMS verschickt, über Sinn oder Unsinn dieses Dienstes lässt sich streiten. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.
Es piept, klingelt und spielt Melodien/Lieder in allen Variationen – und die Dimensionen sind genauso unübersichtlich, wie der Markt für Neugeräte. Man sollte sich hier einmal die Zeit nehmen, sich im Stuhl oder Sessel zurücklehnen, um sich vor Augen zu halten, dass z.B. der Klingeltonanbieter Jamba im Jahr sagenhafte 66 Millionen Euro allein nur für Werbung ausgibt. Es erweckt manches Mal schon fast das Gefühl, dass mehr „Tweety“ und „lustige Elch“ Spots laufen als Musikclips und eine Verwechslung zwischen Viva und Home Shopping Europe ist für das ungeübte Auge der Regelfall.
Das Handy wird aber auch überall und permanent für unterschiedliche Zwecke genutzt. Der Geschäftsmann wickelt am Bahnsteig seine Terminplanung mit der Sekretärin ab und nebenan steht ein Jugendlicher, der seine Wochenendplanung vornimmt. Ein eigentlich vollkommen normales Bild ohne jegliche Bedenken dabei haben zu müssen.
Es ist zu vermuten dass die Psyche wohl eine Rolle spielt, wenn ein Gesprächspartner seine Lautstärke soweit erhöht, um die Entfernung zu der Person am anderen Ende dadurch zu überbrücken. Auch wenn es keinerlei Einfluss auf die Technik hat, ob nun weite Entfernungen, schlechte Verbindung oder einfach nur dem Fremden nebenan etwas mitteilen – es kann manches Mal doch aufdringlich und lästig wirken.
Unterm Strich ist das Handy ein Gerät unserer Zeit. Ob man es für private oder geschäftliche Zwecke nutzt – Pre-Paid oder Vertrag bleibt nach wie vor jedem selbst überlassen. Ein Handy verhält sich wie ein PKW – man muss wissen was das Richtige für einen ist und vor allem, was man sich leisten kann.
wäre ja auch mal interessant zu sehen, wie die Leute hier ihr Handy so nutzen – aber das nur mal als Randbemerkung 😉