Monsters rocken die Uni-Mensa

Nov 13th, 2006 | By | Category: Artikel, Kultur, Musik

Am Freitag war es endlich so weit, die Monsters of Liedermaching gaben sich die Ehre und spielten nicht nur das erste Mal in einer Uni-Mensa, sondern auch erstmals in Hildesheim. Die Fans waren weit gereist, um ihre Monsters zu sehen. Und mit den sich outenden Bremern, hatte Fred sogleich sein Feindbild gefunden – als ob es an den Schääflein liegt, dass die Hamburger derzeit nicht so doll spielen.

Doch fangen wir vorne an. Bevor sich die Jungs aus dem öffentlichen Backstagebereich auf die Bühne trauen, gibt es noch eine Überraschung. Die Dolly Busters aka Henning Eisermann (Writer von Tod in der Nordsee) und Guido Borchert aus Peine bilden die Vorband und heizen die gut besetzte Mensa schon einmal ein wenig ein. Besonders mit Das Schaf ist tot treffen sie auf breite Zustimmung – sind doch Monsterfans in Sachen Döner vorbelastet und mögen den demnach auch mit Schafinhalt.

Die Monsters starten dann mit Marzipan, wobei Zahnarzthelferin Totte wieder zielsicher auf Dr. Burgers Schoß landet und sich gar nicht wieder losreißen kann. Totte ist es auch, der wenig später mit einem neuen Song zu begeistern weiß. Die Walgesänge haben es in sich und würden jedem Greenpeaceaktivisten das Herz höher schlagen lassen. Bei Tod in der Nordsee muss Henning dann natürlich seiner Pflicht nachgehen und wenigstens den Schlusspart zusammen mit Burger und Publikum singen. Auch Frische Mische haben ein neues Stück parat, Es muss nicht immer Ficken sein löst bei den meisten schiere Begeisterung aus und wird schnell lauthals mitgegröhlt. Auch für Interesse ist gut haben sich Börnski und Pensen (endlich?) neue Fragen ausgedacht und fordern auch die eingefleischten Fans wieder.

In der Pause haben Fred und Totte am Verkaufsstand alle Hände voll zu tun. Die neuen Shirts, CDs und Buttons gehen haufenweise raus. Und als die beiden endlich zum Luftholen kommen, ist die Pause auch schon wieder vorbei.

Mit Zu meiner Band startet Fred ins zweite Set und hat die Fanchöre sofort wieder auf seiner Seite. Das Publikum ist in Partylaune und aus fünf Zwergen um Zwergenkönig Totte wird plötzlich ein ganzer Saal voller Zwerge. Im ruhigen Part überrascht Rüdi dann mit seiner Weltklassemelodie, die wirklich gelungen ist und somit zum Titel passt. Fred spielt Nummer 2 und Burger verschafft mit Blues nicht nur dem Publikum sondern auch sich selbst eine Gänsehaut. Bei Schönheitschirurgie erinnern sich einige an den letzten Gig in der Faust und lassen das Spiel „Strophe = Sitzen, Refrain = Aufstehen und Durchdrehen“ wieder auflebenm- das Ganze wird dann bei allen folgenden Songs weitergeführt, sogar nachdem Totte extra gebeten hat doch sitzen zu bleiben, damit er die Türen und die hinteren Reihen ihn besser sehen können, stehen im letzten Refrain wieder die Meisten.

Nach dem angeblich letzten Song verschwinden alle Monsters von der Bühne. Naja, fast alle. Burger bleibt stur stehen und verkündet, dass es ihm zu doof ist abzuhauen, da der Backstagebereich ja eh öffentlich und er außerdem viel zu faul sei. Er setzt sich also wieder hin und stimmt Frösche an – und natürlich singen alle mit. Davon überzeugt kehrt der Rest nach und nach wieder zurück und es geht weiter. Als Burger bei Schlecht im Bett plötzlich keine Lust mehr auf sein Nasenflötensolo hat und seinen Einsatz verpasst, weil er sich nicht zwischen Kippe in der linken und Nasenflöte in der rechten Hand entscheiden kann, brechen Totte und Rüdi zu seiner Linken spontan in einen mehrminütigen Lachkrampf aus. Bei Mona erfüllt sich Rüdi am Ende selbst noch einen Wunsch, als er einschläft und seine Gitarre loslässt – allerdings nur, weil Totte sich bereit hält, um sie festzuhalten und in Sicherheit zu bringen.

Der Schluss ist dann wie so oft Tottes Aufgabe. Unplugged spielt er noch Algerien. Und damit das auch jeder hört, wird dazu geklatscht, ohne die Hände aufeinander zu schlagen, und in Flüsterlautstärke gekreischt und gegröhlt. Danach ist dann wirklich Ende und das Publikum zerstreut sich wieder in alle Richtungen.

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